Kieler Woche – 17./18. Juni 2006
Für fünf IPA-Freunde und Ehefrauen begann der Törn am Samstag früh um 09:30 Uhr. „Leinen los!“ hieß es aber erst, nachdem wir uns auf dem ersten A20-Rastplatz nach dem Rostocker Kreuz freudig begrüßt hatten. Mit ca. 140 Knoten „schwammen“ wir bei viel Nässe unterm Kiel und überm Deck nach Rendsburg, wo wir für die Nacht unsere Kojen angemietet hatten. Ohne lange auf Reede zu liegen und mit digitalem Radar- und Sonargerät, fanden wir unseren Heimathafen in der Landwirtschaftsschule (DEULA) in Rendsburg-Osterrönfeld.
Eine saubere und preiswerte Unterkunft war durch unseren IPA-Freund Jörg Bracklow von der Verbindungsstelle Rendsburg ausgewählt worden und wir beschlossen, neugierig wie wir waren, Kiel gleich aufzusuchen. Unser Kompass war ein weiterer IPA-Freund und zwar Manfred Neumann.
Auf dem Bahnhof in Rendsburg wurde, nach einer genaueren Instruktion eines freiwilligen und sehr engagierten Helfers der deutschen Bundesbahn, das „dieselige Eisenroß“ mit Zielhafen Kiel von uns gekapert.
Kaum dem Eisenroß entstiegen, empfing uns Kiel sofort mit seinem maritimen Flair. Aber zuerst wollten wir die vielen Schiffe, Konzert-Bühnen, Imbiss-Stände und Verkaufsbuden nicht sehen, denn uns plagte der hungernde Klabautermann. Nach einem italienischen Dinner gestärkt, trennten wir uns, um den Shopping-Trieb der mitgereisten Seenixen zu befriedigen. Zur „Kieler Woche“ hatten zum Leidwesen des männlichen Geschlechts alle Schuhläden geöffnet. Ein anderer Teil der Besatzung nahm schon mal Verbindung mit Skipper Harald Hanse auf, unser Kapitän der „Atlantic“ für den nächsten Tag auf der Förde.
Nach erfolgreichem Shopping kreuzten sich alle unsere Wege wieder und wir surften gemeinsam durch die gesamte Kieler Innenstadt und am Hafen entlang. Die Highlights waren der „Hot Chocolate“-Auftritt und der Stadthafen sowie „Die Hörn“, wo uns unter anderem die dort angebotene Bowle herrlich mundete. Leider konnten wir nicht bis in den frühen Morgen schwofen, denn wir wollten ja noch den Segeltörn am Sonntag erleben. Unsere gequälten Plattfüsse steckten wir dann gegen halb drei in die Koje.
Am Sonntagmorgen, gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück, verließen wir Rendsburg in Richtung Kiel und erreichten mit unseren bereiften Landbooten, trotz ungewollter Stadtbesichtigung, rechtzeitig unser Schiff. Bevor wir ablegten, begrüßten wir die drei Speedsegelyachten „Rostocker“, „T-System“ und „Mac-Arosa“ mit zwei Böllerschüssen. Zum Glück wurden diese schnellen Rostocker Boote nicht durch den Bordkanonier/Skipper versenkt. Aber ein lautes „Ahoi“ und „Gute Fahrt“ wurden ausgetauscht. Nach dem gemeinsamen Segelsetzen verabreichte uns der Bordarzt/Skipper „Medizin“ in fester und flüssiger Form gegen die Seekrankheit und Skorbut. So gestärkt, konnten wir uns bei 3-4 Knoten Fahrt und wolkenlosem Himmel die Sonne auf den Pelz scheinen lassen.
Viele große und kleine Segelboote begleiteten uns auf der Kieler Förde. So konnten wir sogar nicht nur das Setzen der einzelnen Rahsegel der „Mir“ beobachten, sondern auch hören, als der metallene Großsegler mit rasselnden Trossen an uns vorbeifuhr.
In Höhe Laboe mussten wir leider „Ree“ sagen, denn der Törn war zeitlich begrenzt. Auf der Rückfahrt machten wir noch „ungewollt“ einen Abstecher in den Militärhafen, wo wir einige ausländische Kriegsschiffe und die „Gorch Fock“ bestaunen konnten.
Gegen 17:00 Uhr war die Rundfahrt dann leider zu Ende, doch freuen wir uns schon auf ein Wiedersehen zur Hanse-Sail 2006, wo wir die „Atlantic“ mit seinem Skipper Hanse wieder herzlich in Rostock begrüßen können.
Für vier Freunde war es der erste Besuch der „Kieler Woche“ und am Ende der Reise konnten diese wie der Rest der Crew feststellen, dass diese maritime Veranstaltung unbedingt wieder aufgesucht werden sollte.
Bereichert mit vielen schönen Eindrücken sagen wir „Danke!“ an die Organisatoren, vor allem unseren Freunden der IPA-Verbindungsstelle Rendsburg sowie "", die federführend für den gelungenen Törn verantwortlich war.
Matthias Bartsch
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