Internationale Diskussionen zum „Islam und Islamismus“
In der ersten Märzwoche fand in Gimborn – einem Örtchen mit 20 Einwohnern – im Internationalen Bildungszentrum (IBZ) der IPA Deutsche Sektion ein internationales Seminar zum Thema „Islam und Islamismus“ statt.
Die 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Australien, USA, England, Pakistan, Zypern, Norwegen, Schweden, Österreich und Deutschland. Alle waren Polizisten und hatten bisher mehr oder weniger mit dem Islam bzw. Islamismus zu tun. Die Sprache während der fünf Tage war hauptsächlich Englisch, bei schwierigen Übersetzungen standen aber zwei Übersetzerinnen zur Verfügung, die auch die Vorträge in Deutsch zw. Englisch simultan übersetzten.
Ein Veteran, der einen langen Zeitraum seines Lebens in einem muslimischen Land verbrachte, dort studierte und fast auch dort geheiratet hätte, gab einen sehr bildreichen und interessanten Überblick über die Welt der Muslime, weckte sowohl Neugier als auch Verständnis für den Islam und den Islamismus.
Zwei Kollegen aus England hielten einen Vortrag über ihre Arbeit, die sich fast ausschließlich mit der Prävention beschäftigt. Das heißt, es gab dort in England vor einigen Jahren einen terroristischen Anschlag auf die U-Bahn in London und jetzt wird vieles versucht, die Muslime in den englischen Alltag zu integrieren, sei es mit einem Fußballplatz, einem Gemeindezentrum, mit Sprachunterricht und vieles mehr.
Ein Kollege aus Köln versuchte dann, die deutsche Polizeiarbeit in punkto Islam und Islamismus darzustellen. Auch hier wurde klar, dass es noch viel zu tun gibt.
Der Höhepunkt des Seminars war der Besuch einer Moschee. Auch wenn ein Gebetsraum, denn etwas anderes ist eine Moschee nicht, auch schlicht und einfach sein kann, konnte doch eine neue und wirklich sehenswerte in Bergisch-Gladbach besucht werden.
Besonders interessant und lehrreich waren die gemeinsamen Abende in der Turmbar. Natürlich wurde fast nur Englisch gesprochen, was eine Unterhaltung nicht gerade einfach machte. Aber die vielen alkoholischen Mitbringsel aus den verschiedenen Ländern, die jeder versuchen musste, denn eine Ablehnung wäre einer Beleidigung gleich gekommen, lockerten die Zungen und verringerten die Angst, missverstanden zu werden.
Insgesamt kann dieses internationale Seminar nur weiter empfohlen werden. Neben dem Üben der Englischen Sprache gab es Einblicke in die internationale Polizeiarbeit zum Thema Islam und Islamismus. Es konnten Kontakte geknüpft und ein Netzwerk aufgebaut werden. Die Unterkünfte waren toll, das Essen super. Ebenso sollte erwähnt werden, dass wirklich jeder an so einem Seminar teilnehmen kann, dass es aber für IPA-Mitglieder beachtliche Preisermäßigungen gibt.
Ein Katalog über die mehr als 30 Seminare pro Jahr befinden sich auf der Homepage des Internationalen Bildungszentrums Gimborn: www.ibz-gimborn.de.