Schirmherr ist der Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern Herr Lorenz Caffier
 
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Mecklenburg-Vorpommern


Mecklenburg-Vorpommern, Bundesland im Nordosten der Bundesrepublik Deutschland, grenzt im Norden an die Ostsee, im Westen an Schleswig-Holstein, im Südwesten an Niedersachsen, im Süden an Brandenburg und im Osten an Polen. Hauptstadt des Landes ist Schwerin, die größte Stadt ist Rostock. Weitere wichtige Städte sind Neubrandenburg, Stralsund, Greifswald und Wismar.

Das Land:

Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat eine Gesamtfläche von 23 171 Quadratkilometern und besteht aus den Landesteilen Vorpommern
(nordöstlich der Linie Ribnitz-Damgarten-Pasewalk) und Mecklenburg (im Südwesten).
Es liegt im Bereich des Norddeutschen Tieflandes zwischen der Ostseeküste und dem Baltischen Landrücken.

Die Oberflächengestalt Mecklenburg-Vorpommerns wurde während der Weichsel-Eiszeit von aus Skandinavien kommenden Eismassen geschaffen.
Bis zu 179 Meter hohe Endmoränen durchziehen das Bundesland von Nordwesten nach Südosten. Sie treten meist als klarzu erkennende Höhenzüge des Baltischen Landrückens (mit z. B. den Helpter und Ruhner Bergen) in Erscheinung. Ein Teil des Landrückens ist die Mecklenburgische Seenplatte(mit Müritz, Schweriner See und Plauer See), die sich von der Uckermark in Brandenburg bis zum Elbe-Lübeck-Kanal in Schleswig-Holstein erstreckt. Südlich der Endmoränen hat das Bundesland, mit flachen bewaldeten Sanderflächen, Anteil am südlichen Vorland des Landrückens. Im Nordosten der Endmoränen, im Bereich der Grundmoräne, ist das Gelände ebenfalls flacher, unterbrochen von Drumlins und Osern. Entlang der Küste Mecklenburg-Vorpommerns, der zahlreiche Inseln vorgelagert sind (u. a. Poel, Hiddensee, Rügen und Usedom) wechseln steile Abschnitte mit flacheren Bereichen (Boddenküste). Die Flüsse im Nordosten des Baltischen Landrückens (u. a. Warnow, Recknitz, Trebel, Tollense und Peene) entwässern in die Nordsee, die in seinem Südwesten (u. a. Sude und Elde) in die Elbe. Etwa ein Viertel der Landesfläche Mecklenburg-Vorpommerns ist bewaldet (vor allem mit Kiefernbeständen).

Das Klima des Bundeslandes zeichnet sich durch milde Winter und mäßig warme Sommer aus. Im Norden beeinflusst die Ostsee das Wettergeschehen, der Südosten des Bundeslandes weist kontinentalere Verhältnisse auf: Während beispielsweise in Rostock im Juli durchschnittlich 16,8° C gemessen werden und zwischen 600 und 800 Millimeter Jahresniederschlag fallen, verzeichnet Pasewalk (im Südosten) 18,3° C bzw. 500 bis 600 Millimeter.

Bevölkerung:

Die Einwohnerzahl beträgt etwa 1,80 Millionen.
Die Bevölkerungsdichte liegt bei 78 Einwohnern je Quadratkilometer.
Damit ist Mecklenburg-Vorpommern das am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland.
Seit 1990 wanderten viele Bewohner in westliche Bundesländer ab.
Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist christlichen Glaubens.

Verwaltung:

Die Landesverfassung wurde 1993 verabschiedet.
Die 71 Abgeordneten des Landtages werden für vier Jahre gewählt.
Mecklenburg-Vorpommern gliedert sich in die sechs kreisfreien Städte Greifswald, Neubrandenburg, Rostock, Schwerin, Stralsund und Wismar und in 12 Landkreise.

Bildung / Kultur:

Die Universitäten Rostock und Greifswald gehören zu den ältesten Nordeuropas, sie wurden beide schon im 15. Jahrhundert gegründet.
Technische Hochschulen gibt es in Rostock-Warnemünde und Wismar und Pädagogische Hochschulen in Neubrandenburg und Güstrow.

Die ehemaligen Hansestädte Wismar, Rostock, Greifswald und Stralsund zeichnen sich durch gut erhaltene mittelalterliche Stadtkerne aus. Die Ostseeinseln ziehen vor allem seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche Künstler an: Gerhart Hauptmann verbrachte seine Ferien oft auf Hiddensee und ist auch dort begraben; der Maler Caspar David Friedrich, in Greifswald geboren, ließ sich immer wieder von der Landschaft Rügens inspirieren. Einer der bedeutendsten Schriftsteller der deutschen Nachkriegsliteratur, Uwe Johnson, wuchs in Anklam an der Peene auf, besuchte die Oberschule in Güstrow und studierte in Rostock. Er machte die Landschaften Mecklenburgs zu seiner literarischen Heimat. Sein bedeutendstes Werk, die Jahrestage, spielt u.a. im Nordwesten Mecklenburgs.

Wirtschaft:

Vorherrschender Wirtschaftszweig ist der Agrarsektor; etwa 55 Prozent der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt.

Im Norden des Landes, auf den fruchtbaren Böden der Grundmoräne, werden vorwiegend Zuckerrüben und Weizen, im Süden, auf weniger fruchtbaren, sandigeren Böden, vor allem Kartoffeln und Roggen angebaut.
Verbreitet sind Großbetriebe, die aus der in der DDR gebildeten Betriebsform der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) hervorgegangen sind. Im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte wird Binnenfischerei betrieben.
Die industrielle Produktion des Bundeslandes ist schwach entwickelt.
Wichtigste Wirtschaftsstandorte sind Rostock und Schwerin. Vorherrschende Produktionszweige sind Schiffs-, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie die Verarbeitung von Nahrungsmitteln (u. a. Fisch).
Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist der Tourismus: Bevorzugte Ziele sind die Ostseeküste und die Mecklenburgische Seenplatte.

Geschichte:

In römischer Zeit wurde die Region von Germanen, Sachsen und Langobarden bewohnt, ab circa dem 6. Jahrhundert auch von slawischen Völkern.
In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts dehnte Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen, seinen Machtbereich auf das Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern aus.

1348 wurde Mecklenburg zu einem Herzogtum erhoben, das 1621 in die Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow aufgeteilt wurde. 1815 wurden diese zu Großherzogtümern ernannt. Auf preußischen Druck traten beide Gebiete 1868 dem Deutschen Zollverein bei. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurden beide zu parlamentarisch-demokratischen Republiken. Im Dritten Reich wurden sie 1934 zum Land Mecklenburg vereint.

Nach dem 2. Weltkrieg war Mecklenburg Teil der sowjetischen Besatzungszone. Pommern, eine an der Ostsee gelegene frühere Provinz Preußens, wurde 1945 im Potsdamer Abkommen entlang der Oder geteilt. Das Gebiet westlich der Oder (Vorpommern) wurde Teil der sowjetischen Besatzungszone und an Mecklenburg angegliedert. Das Gebiet östlich der Oder, das den größten Teil Pommerns umfasste, wurde der polnischen Verwaltung unterstellt. Im Rahmen des Warschauer Vertrags (1970) wurde das Gebiet offiziell an Polen abgetreten. 1952 wurde Mecklenburg in die DDR-Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg unterteilt.

Mit dem Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland wurde 1990 das Land Mecklenburg-Vorpommern wiederhergestellt. Von 1990 bis 1994 regierte in Schwerin eine Koalition aus Christlich-Demokratischer Union (CDU) und der Freien Demokratischen Partei (FDP). Im Oktober 1994 scheiterte die FDP bei den Landtagswahlen an der Fünfprozentklausel. CDU und SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) stellten unter Ministerpräsident Berndt Seite (CDU) die neue Regierungskoalition. Bei den Landtagswahlen vom 27. September 1998 wurde die SPD mit 34,3 Prozent der Stimmen stärkste Partei. Die CDU erhielt 30,2 Prozent; drittstärkste Kraft wurde die PDS mit 24,4 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen und FDP verfehlten dagegen den Einzug in den Schweriner Landtag. Neuer Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern wurde Harald Ringstorff (SPD), dessen Partei zusammen mit der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) die erste SPD/PDS-Landesregierung Deutschlands bildete. Auch bei den Landtagswahlen vom 22. September 2002 wurde die SPD (40,6 Prozent) stärkste Partei vor der CDU (31,3 Prozent) und der PDS (16,4 Prozent). Alle anderen Parteien scheiterten an der Fünfprozenthürde. Nach den Wahlen verständigten sich SPD und PDS auf die Fortsetzung ihrer Regierungskoalition.

Autor: Richard Strenz, Dipl.-Geogr. lebt als freier Redakteur und Lektor in München.

Quelle: "Mecklenburg-Vorpommern,"
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